BÜCHER

MIT GROSSEM SYMPATHIEFAKTOR
BIRGIT MÄCHLER  Foto-Autorin, Erzählerin und Kinderbuchautorin

(1)

wie ich meine Schöne-Wiese-Maus verteidigte

 

Ein schöner Frühlingstag. Vor dem Haus auf der anderen Straßenseite war das Gras schon so richtig schön hoch gewachsen. Ein tolles Revier für pfiffige Kater zum Mäusefangen. Stunden verbringe ich dort. Diesmal kam ich gerade nach ein paar ruhigen Schmuseminuten mit meinem Menschen von zu Hause zurück und hatte beschlossen, hier auf der Wiese eine tolle Maus für ihn zu fangen. Eine richtig leckere Schöne-Wiese-Maus. Gerne würde ich ihm das Geschenk bringen, möglichst lebend. Mein Mensch freut sich immer so riesig darüber, dass er völlig aufgeregt mit einem Besen durch die Wohnung tobt. Das wollte ich wieder erleben. 

Ich kenne die Mäuselöcher genau und mit der uns eigenen Katzengeduld würde es schon klappen. Ich suchte mir eine passende Stelle im Gras. Ganz still blieb ich dort sitzen und beobachtete lange das Geschehen am Boden.

Meine Ohren kreisten lautlos und nahmen dadurch alle noch so feinen Geräusche auf. Viele Mäusetrampelpfade befanden sich auf dem Boden zwischen den unzähligen Grasbüscheln. Man musste sie bloß immer gut im Auge behalten. Bald konnte ich rege Bewegung an einem Mäusebau wahrnehmen. Dumme Mäuse, dachte ich. Sie müssten doch wissen, dass ich immer wieder komme!! Also, schön still sitzen. Kein Zucken. Auch nicht mit der Schwanzspitze. Nicht zu zeitig durfte ich losstürzen. Auch wenn es noch so in meinen Pfoten krabbelte. Die Zeit musste einfach reif sein und die Mäuse sich völlig sicher fühlen. Jetzt ... jetzt ... nein ... doch nicht ... oder doch? Auf einmal ein Rascheln, ein Huschen und schwupp. Mit einem mächtigen Katzensatz hatte ich die Maus. Nun schnell durch das hohe Gras und über die Straße geflitzt. Die Maus zappelte unaufhörlich und biss mich kurzerhand in meine Lippe. Durch das Zwicken verlor ich sie aus meinem Maul. Kaum hatte sie den Boden erreicht, wollte sie flüchten. Allerdings landete sie auf der Straße und konnte sich deshalb nicht so schnell verstecken. Mit meiner Pfote stoppte ich die Maus. Dabei hatte ich zunächst überhaupt nicht bemerkt, dass uns eine interessierte Beobachterin folgte ...


 

Wie es mit meiner verlorenen Maus weiter geht und ob sich mein Mensch über das gut gemeinte Geschenk freut, erzähle ich in meinem Buch!




(2) das Gespenst im Garten


 

Neulich wollte ich den Beginn des Tages, wie so oft, auf der Schöne-Mäuse-Wiese gegenüber unseres Hauses verbringen. Es war wieder einmal Zeit, den Mäusefamilien zu zeigen, dass Kater  Michel auf der Wiese das Sagen hat. Gemütlich schlenderte ich über die Straße. Natürlich nicht ohne vorher genau zu sehen und zu hören, ob so eine krachmachende angstbringende Maschine angesaust kommen würde. Diesmal aber nicht. Bei der Gelegenheit sah ich meinen Bruder ein ganzes Stück weiter vorn ebenfalls auf der Straße stehen. Er schaute ganz angespannt in Richtung der Häuser des Ortes. Was hatte er wohl gesehen? Die Ohren waren konzentriert nach vorn gerichtet. Sein Schwanz zuckte ständig. Irgendetwas fesselte seine Aufmerksamkeit. Das unaufhörliche Schwanzzucken zeigte, dass Merlin ein kniffliger Konflikt bevorstand. Eine Aufgabe, die es zu lösen galt. Doch er verharrte immer noch an dieser Stelle. Offenbar hatte er sich entschlossen, abzuwarten und dann das Problem zu lösen. 


 

Schnell suchte ich mir eine erhöhte Stelle. Ein alter knorriger Kirschbaum kam mir da gerade recht. Mit drei Sätzen brachte ich mich in Sicherheit. Man konnte ja nicht wissen. Was hatte Merlin gesehen?

Oben angekommen suchten meine Augen sofort wieder meinen Bruder. Er saß mittlerweile, aber immer noch ganz angespannt, auf der Straße. Nach einer Weile duckte er sich. Was hatte er nur entdeckt? Meine Blicke schweiften über die Straße in die anliegenden Gärten. Außer einem raschelnden Zweig konnte ich nichts erkennen. Und das können ja auch Vögel gewesen sein. Aber die hätten meinen Bruder nicht so aufmerksam gemacht, wo der doch gewöhnlich ein bisschen zu gemütlich ist, um diesen Piepsern sinnlos hinterher zu jagen. Also. Ich wartete. Und wartete. Mein Bruder weiterhin in geduckter Haltung auch.

Nach einer Weile rannte Merlin plötzlich los. Ganz flach, sein Bauch schliff fast auf dem Boden, strebte er dem Busch mit lauter gelben Blüten zu ...

Tja, was hatte Merlin wirklich gesehen, und wie geht die Geschichte weiter? Nur so viel verrate ich: der furchtbare Schröter macht einmal mehr die Umgebung unsicher.  Alles das und viel mehr steht in meinem Buch.